Donnerstag, 11. November 2010

Rezension: Maailma Puhaltaa - Uniklubi (Video)

Am 26. Oktober lief es zum ersten Mal in Finnischen TV - das neue Video zur Single 'Maailma Puhaltaa' von Uniklubi.




Gedreht wurde es ein paar Wochen zuvor in ihrer Heimatstadt Tampere, wo in Folge eines Aufrufes (via Internetplattformen wie Facebook und der Bandhomepage) unzählige Uniklubi-Anhänger am Dreh teilhaben konnten. Bestellt wurden sie zum Hafen, wo einige Sequenzen des Videos spielen.
Im fertigen Schnitt selbst jedoch ist nicht viel von den 'Statisten' zu sehen, so beschränkt sich der Clip eher auf die Band selbst und lässt weitere Figuren aussen vor.
Nur in ein paar Szenen sind einige junge Mädchen zu sehen, kaum erkennbar und am Schluss gar verschwommen.
Generell ist das Video farblos gestaltet, was in dem Sinne alles andere als negativ zu verstehen ist.
Dazu muss man wissen, das es zwei verschiedene Sets enthält.

Zum einen das typische Bandset - die fünf Mitglieder, mit ihren Instrumenten bewaffnet, stehen bereit den Song in einer Show zu präsentieren.
Der Hintergrund besteht lediglich aus Schwarzen und Roten Balken und es befinden sich wie bereits erwähnt keinerlei weitere Figuren dort. Sie stehen auf einem spiegelnden Wasseruntergrund, welcher jedoch leider schlecht dargestellt ist, da man eindeutig die Plane darunter erkennen kann. Die Idee dahinter ist jedoch gut, auch wenn sie an viele andere bekanntere Videos wie z.B. der White Stripes oder Greenday erinnert.
Gitarristen, Bassist, sowie Schlagzeuger sind schwerstens mit ihren Instrumenten beschäftigt, wohingegen der Sänger leicht verloren wirkt, so ganz ohne Mikrophon. Wäre ihm dieses bereitgestellt worden, so hätten die Szenen viel schöner wirken können, denn ohne diesen Halt sieht sein Rumgehampel etwas seltsam aus. Man bekommt gar den Eindruck, man habe ihm verboten seine Beine zu bewegen und er versuche sich nun irgendwie auszubalancieren.

Das zweite Set besteht aus Zwischensequenz über die Stadt verteilt. Jedes einzelne Mitglied - und an dem Punkt sehr positiv zu erwähnen, dass sich nicht nur mit dem Sänger beschäftigt wird, wie man es von Musikvideos nun mal gewohnt ist - nimmt seinen kurzen Weg durch einen Bereich der Stadt und am Ende treffen sie alle am Hafen aufeinander.
Diese Szenen sind komplett im Schwarzweiß gehalten und sehr herbstlich - zum einen durch die Outfits und desweiteren durch den Wind - auf den Song abgestimmt, welcher übersetzt so viel wie "Die Welt bläst" bedeutet.
Durch die Farblosigkeit der Szenen wird nicht abgelenkt und nicht irregeführt. Es werden keine Personen hervorgehoben, sondern nur die Band betont, die in den anderen Sequenzen vor diesem knallroten Hintergrundbalken spielt.
Die Kameraführung ist einfach gewählt, zum Teil amateurhaft wirkend und dadurch doch wieder professionell. Sie stellt die grauen Sequenz als Alltag dar und nicht als polierte 'Rockstar'-Szenen.

Mein größter Kritikpunkt an dem Werk ist die Szene in der Sänger Jussi sich hinunterbeugt und sein Spiegelbild im Wasser ansingt. Es wirkt leicht verstört und man bekommt den Eindruck, dass ihm schlecht sei. Was die Szene eigentlich ausdrücken soll, bleibt fraglich.
Wenn es etwas zu kritisieren gibt, so gibt es auch etwas zum Hervorheben. Ein sehr großes Plus geht nämlich an die Gitarrensolo-Szene, in der lediglich fast 20 Sekunden lang Gitarrist Pasi zu sehen ist, welcher sein Solo leidenschaftlich darbringt. Ganz besonders die Momente, wo man nur Schattierungen erkennt, haben mir gut gefallen.
Schön ist ebenfalls der Schluss gelungen, wo in der Bandszene bunte Blätter niederfallen und im anderen Set die Band vereint vor einer unerkennbaren Menschenmenge steht und auf zwei rote Wegweiser blickt.

Alles in allem wirkt das Video sehr typisch für Uniklubi. Ruhig und gelassen, sehr schlicht gehalten. Für einige wirkt es sicherlich langweilig, doch im Großen und Ganzen spiegelt sich die Stimmung des Songs bestens wieder.
Ein gelungenes Werk - ein Kompliment an den Regisseur.

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