Interview mit Jonne Aaron (Negative)23.08.2008 Hämeenlinna
Zum zweiten Mal am 23.08.2008 in Hämeenlinna warten wir darauf zu unserem Gesprächspartner geführt zu werden. Dieses Mal kein geringerer als Jonne Aaron, Sänger von Negative, höchstpersönlich.
Taija begrüsst uns wie beim vorangegangen Mal freundlich und bringt uns ohne Verzögerung zu dem Van, der etwas abseits der Burgmauern parkt. Die Tür öffnet sich und -oh, welch Überraschung - vor uns liegt ein etwas müder und sichtlich frierender (er hat seine Jacke verkehrtherum an) Jonne, gemütlich auf eine der beiden Rückbänke gelümmelt. Er deutet uns an einzusteigen und auf der anderen Rückbank Platz zu nehmen. Gott sei Dank ist es im Wagen etwas wärmer als draussen, nur - herrje - kein Licht! So gut es geht versuchen wir alle Fragen , die wir notiert haben, zu stellen und müssen aufgrund der Dunkelheit ein wenig improvisieren.
Wie geht es dir?
Jonne: Gut. Ich bin froh hier zu sein. Ich kann es kaum erwarten meinen besten Freund, der zwei Wochen in England war, wieder zu sehen. Er kam gestern zurück und ich hab ihn noch nicht gesehen. Also können wir heute Nacht feiern. *grinst* Das wird toll. Und es ist schön zu spielen. Ich mein, ich weiss nicht, dieses Hämeenlinna ist wie das Arschloch Finnlands, so kommt es mir vor. *Gelächter* Scheint, dass es immer im Kreis geht.
Also magst du die Stadt nicht?
Jonne: Ich weiss nicht. Da ist diese bestimmte Atmosphäre, die mich ... hmm ... Ich meine nicht notwendigerweise, dass ich sie nicht mag. Sie hat eine wirklich eigenartige Stimmung. *grinst*
Ihr werdet durch Finnland touren?
Jonne: Ja!
Glaubst du, dass es anders sein wird als die anderen Tourneen, da ihr nur noch zu fünft auf der Bühne sein werdet?
Jonne: Hmm... ja. Ich denke natürlich, dass es anders sein wird. Wir spielten viele Jahre lang als sechsköpfige Band, aber ich denke, gestern haben wir einen ziemlichen Tritt in den Hintern bekommen, was unser Selbstbewusstsein angeht. Ihr wisst schon, durch die Show, da alles so gut gelaufen ist. Es hat bewiesen, dass es eine Zukunft für das Negative, so wie es jetzt ist, gibt.
Das klingt gut!
Jonne: Oh ja, das ist es wirklich. Ich meine, wir bekamen eine Menge positives Feedback vom Publikum. Es kamen viele Leute um uns zu sehen. Es war eine tolle Show. Ich persönlich habe sie richtig genossen. Aber natürlich wird es ... Spätestens im Dezember werden wir müde sein, wie junge Mädchen. *grinst* Ihr versteht schon? *lächelt*
Da ihr jetzt nur noch zu fünft seid in der Band, wer bekommt das Einzelzimmer im Hotel?Jonne: Ich muss sagen, dass wir das immer auslosen. Jeder zieht eine Nummer.
Ist es besser allein zu sein oder mit jemand anderem?
Jonne: Ich mag es manchmal allein zu sein. Ich bin diese Art von Mensch. Ich mag es wirklich allein zu sein. Aber ich denke Antti - unser Bassist - ... Ich habe für gewöhnlich ein Zimmer mit Antti geteilt. Und Jay war gewohnt mit Snack zu teilen und Larry war mit Christus, aber ... Ich denke, dass es anders ist. Also warscheinlich ist es für mich.
Wie kam es dazu, dass du Sänger wurdest und nicht Gitarrist oder was auch immer?
Jonne: Ich fing als Gitarrist an. Wisst ihr, mein erster Traum war es, Gitarre spielen zu lernen. Als ich zwölf Jahre alt war, erweckte sich mein Interesse an Musik. Aber nach ein paar Jahre bemerkte ich, dass ich ein nicht so guter Gitarrist war und dass ich mich nicht weiterentwickeln würde. Das war nicht ich. Ich habe dann bemerkt, dass das Schreiben und Komponieren von Musik, dass das mein Ding ist.
Wie hast du mit dem Singen angefangen - unter der Dusche?Jonne: *grinst wie ein kleines Kind* Ja. *Gelächter* Ich erinnere mich, als ich im Kindergarten war und wir immer diese traditionellen Lieder gesungen haben, die man für gewöhnlich in dem Alter singt. Also war es wirklich toll. *singt einen dieser Lieder* ... wie dieser ...
Oh ich kenn den auf Deutsch.Jonne: Ja, der ist über Regenwetter.
Wie du weisst, gibt es zwei verschiedene Charaktere von Sängern auf der Bühne. Der eine, der seelenruhig vor seinem Mikrophon steht und der andere, der die ganze Zeit rumspringt. Was denkst du, ist es einfacher die Gefühle durch Bewegung auf der Bühne auszudrücken?Jonne: Ja, auf eine Art. Ich denke es ist eine Art Aggression, die ich versuche los zu werden. Ich habe immer diese Art Entertainer gemocht, die sich wirklich bewegten und den Moment auf der Bühne lebten. Wie Mick Jagger, Steven Tyler, Axl Rose, Robbie Williams ... Ich denke, er ist der beste Entertainer der neuen Generation. Es gibt so viele grossartige Künstler, welche meine Helden sind und natürlich kannst du eine Bewegungen sehen *zeigt etwas mit seinen Händen*, die unbewusst kommen, wenn du auf der Bühne bist. Aber ich steh dazu. Es ist mir nicht peinlich, das zu gestehen.
Welche drei Sänger bezeichnest du die, als die besten aller Zeiten?Jonne: Sänger? Aller Zeiten? Es gibt so viel verschiedene ... Ich habe keine bestimmten Kategorien. Ich mag es alle Musikrichtungen zu hören. Ich würde sagen, als Entertainer und Sänger: Freddy Mercurie. Er ist definitiv mein liebster. Aber als Songschreiber waren da John Lennon und Paul McCartney. Sie hatten ein gutes Gefühl für Melodien. Ich hab mich richtig in das verliebt. Und Kurt Cobain. Er hatte eine wirklich unverfälschte ... hmm. Ich glaube, ich kam sehr nah an seine Art heran, da der erste Song, den ich je lernte, einer von Nirvana war. Ihr wisst schon, ein paar Griffe zu spielen und zu singen. Es ist näher an meinem Hals, ihr versteht? Wie ich meine Stimme auf der Bühne präsentiere.
Du sahst ihm sehr ähnlich, als du jünger warst.Jonne: Kurt Cobain? Ja natürlich, ich habe meine Inspiration von ihm, er war definitiv mein Einfluss in den Tagen als Negative 1997 geboren wurde. Natürlich war er sehr talentiert, aber andererseits ist es eine Schande. Ich denke, dass es eine Verschwendung von solch einem Talent ist, dass er so früh von uns ging. Ich war wirklich sehr traurig, als er *formt mit seinen Händen eine Pistole* sein Ding wegballerte.
Wenn du bestimmte Worte hörst, hast du eine besondere Melodie im Kopf?Jonne: Für gewöhnlich komme ich erst mit der Melodie und dann kommen die Texte, aber ja, manchmal. Ihr wisst, gewöhnlich kommt es Hand in Hand. Es ist eine Art ... Ich weiss nicht, was es ist, aber es kommt von irgendwo her. Es ist ein dratloses Stück, das diese Ideen von irgendwo verbindet und sie dann rüberbringt. *zeigt auf seinen Kopf*
Aber ja, einige Worte erwachen in mir dieses bestimmte Gefühl und dann fange ich zu *gibt vor die Gitarre zu spielen*. Deine Finger bewegen sich einfach und es ist wie, ich weiss nicht ... ein Zaubertrick. Ich weiss nicht mal wie es funktioniert. Es passiert einfach.
Hast du dich jemals hingesetzt und einen Song geschrieben und dann gedacht: "Ja, das ist der beste, den ich je geschrieben habe!"?Jonne: Jedes Mal. *lacht* Ich meine, wenn es ein Song ist, der auf unserem Album ist. Okay, nicht jedes Mal. Weil manchmal weisst du es einfach nicht. Du denkst wahrscheinlich, in dem Moment, wo du diese Idee hast, da mag es sich anfühlen wie der beste, den ich je geschaffen habe. Danach bringst du ihn mit in den Proberaum und du bist ein bisschen: "Ich weiss nicht so recht hiermit und ich weiss nicht so recht damit" Und die anderen Jungs sagen: "Hei, das ist brilliant!" Aber du weisst, dass du diese gewisse starke Abgrenzung dazu hast, wenn du mit einer Idee auftauchst. Du weisst bloss auf eine Art: "Das ist es!"
Okay, welcher ist dein Bester? Was glaubst du?Jonne: Ich weiss nicht. Ich weiss nicht. Wenn wir allerdings über Alben reden, dann müsste ich sagen, wäre ich ein Lügner, würde ich sagen, dass unser letztes nicht das beste wäre. Weil es das immer ist. Es ist dir am nähsten.
Also wahrscheinlich 'Karma Killer' im Moment. Ich denke, es ist das beste, was wir je gemacht haben. Ich leugne allerdings ebenso wenig, was wir davor getan haben. Ich glaube, jedes Album ist Bild einer Zeit.
Und was ist der schlechteste Song, den du je geschrieben hast? Etwas, was du verleugnen möchtest?Jonne: Ich muss sagen, dass ich ein wirklich kreativer Mensch bin, im musikalischen Sinne. Es gibt viele Ideen, die ich auf meinem Laptop habe und die wahrscheinlich niemals jemand zu Gesicht bekommt. Sie bleiben dort bloss zu meinem Vergnügen. Vermutlich sind einige von denen aus früheren Tagen. Ich muss zugeben, dass es da einige Lieder gibt, welche ich wohl ausradieren würde, wenn es möglich wäre. Dankt dem Gott von YouTube, dass sie erhaltlich sind für jedermann. *grinst*
Also, dann denke ich, kenn ich sie. *lächelt*Jonne: Als ich anfing zu buchen, buchte ich ein Studio für unsere ersten Demo Aufnahmen damals um 1998/1999 rum. Ich erinnere mich, dass wir versuchten die Ideen, die ich hatte, zu spielen und ich hatte etwa einen oder zwei Songs bevor wir ins Studio gingen und sagte den Jungs: "Ja, ich hab vier oder fünf Ideen und die sind wirklich gut." und ich hatte sie gar nicht. Nur ein paar Notizen. Also hatte ich das Studio gebucht, bevor ich überhaupt die Songs hatte. Und das war ein Geheimnis. *lacht* Ich habe es niemals jemandem erzählt. Nicht mal Slammer weiss das.
(wir wurden von Larry unterbrochen, der in den kleinen Bus, in welchem wir sassen, kam. Nachdem Jonne ihm erzählte, dass wir ein Interview führen, schloss er sich uns für eine kurze Weile an.)
Hast du einen besonderen Ort zum Songschreiben?Jonne: Ähm... Für gewöhnlich zu Hause. Aber es kommt nicht auf den Ort an, es kann überall passieren. Es hängt nicht vom Ort oder der Zeit ab, aber gewöhnlich zu Hause und meistens Nachts, dann bist du richtig kreativ. Aus irgendwelchen Gründen, ich weiss nicht. Es scheint wie, wenn die Welt schläft, dann wachst du auf.
Larry: Jetzt schreiben wir auch zusammen.Jonne: Ja.
Larry: Bei unseren Proben.Jonne: Ja, wir versuchten ein wenig. Wir haben unsere vier Alben immer auf die selbe Art gemacht, aber wir wollen das etwas ändern. Also schreiben wir im Moment zusammen im Proberaum. Und wir -
Larry: - teilen Ideen.Jonne: Ja, wir teilen Ideen. Und Snack ist auch dabei. Es ist anders.
Larry: Drei Gehirne denken die gleiche Sache.Jonne: Es ist mächtiger als bloss einer oder zwei. Aber es ist allenfalls anders.
Sind die Texte mehr Fiktion oder wie ein Tagebucheintrag?Jonne: Ich benutze das, was ich durchmache. Wie ich Dinge fühle und sehe. Wie die mir am nähsten Stehenden Dinge sehen und fühlen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass keine Fiktion dabei ist. Es ist auch ein bisschen Erdichtetes dabei. Aber ihr wisst schon, nur ein wenig, als Zucker.
(nachdem Larry uns fragte, wo wir her kommen, hielten wir uns mit einer kurzen Diskussion auf)
Was war das verrückteste, was ein Fan jemals für euch getan hat?Jonne: Das werde ich euch nicht sagen.
Okay.Jonne: Benutzt einfach eure Phantasie. Es gibt so viele lange Geschichten. Ich glaube, dass würde unsere Zeit sprengen. Wir müssten ein paar der Songs von der Setlist streichen, wenn ich euch die Geschichten erzähle.
Oh nein, sie werden uns umbringen...Jonne: Ja. *lacht*
Larry: Da war dieser Selbstmord von diesem chinesischen Mädchen. Sie lag vor unserem Bus.Jonne: Wir hatten keine Chance zum Flughafen zu kommen ...
Larry: Sie lag unter dem Reifen.Jonne: Sie dachte, ich sei ihr Seelenverwandter. Sie kam ins Hotel um an meine Tür zu klopfen. Es war eine hitzige Situation, da es für mich eine Weile dauerte. *niedergeschlagen* Es gibt so vieles, aber ich mag lieber positiv denken -
- nicht negative? *lächelt*Jonne:*lächelt wieder*
Übrigens, wo kommt der Bandname her?Jonne: Ich glaub es hat ebenfalls wieder was mit Nirvana zu tun. Da ich so in den Song 'Negative Creep' verliebt war. Und ich war zu dieser Zeit richtig dadrin, wahrscheinlich mehr als jetzt, da ich zur Schule gehen musste und all dies Zeugs. Und ich hatte es gehasst, in der Schule zu sein. Ich mein,e s war ein toller Ort um mit Freunden rum zu hängen.
Larry: Und jetzt musst du mit uns rum hängen.
Ist es besser?Jonne: *lacht* Ja, es ist wie Sommercamping ... von der Hölle ... *Gelächter*
Gibt es einen Song, den du mitsingen kannst, wo du aber glaubst, dass es peinlich ist, den Text zu kennen?Jonne: *denkt* Da gibt es so viele. *lacht* Einige von Take That oder den Backstreet Boys.
Du kannst sie mitsingen? Du kennst die Texte?Jonne: Ja. *lächelt*
Vielleicht solltest du sie covern?Jonne: *fängt an 'Babe' von Take That zu singen*
Wenn man dich zwingen würde bei einem "Idols"-Casting mitzumachen, welchen Song würdest du wählen?Jonne: *denkt*
Einen eigenen?Jonne: Wahrscheinlich nicht... *kratzt sich am Kopf* Wohl eher einen schlechten Song, den schlechtesten Song, der verfügbar ist, weil ich niemals weiter kommen wollen würde in diesem Wettbewerb. *lächelt* Etwas fürs Rotlicht ... *Gelächter* Ihr wisst, was ich meine ...?
(Larry unterbricht wieder einmal, da er aussteigt)
Jonne: ... Vielleicht ein Song von Robbie Williams, ernsthaft ... 'Angels' oder 'Let me entertain you'!
(Larry kommt zurück und lenkt Jonne ab)
Ihr werdet euer neues Album auch in Deutschland veröffentlichen?Jonne: *denkt* Ähm ... ja! *Gelächter* Es ist bereits auf unserer Webseite angekündigt. Ich kann mich an kein Datum erinnern. Es kommt sehr bald raus...
Und wird es eine Tour geben?Jonne: Ja, im Dezember...
Im Dezember? Gibt es schon Daten?Jonne: Ja, sie werden auch bald bekanntgegeben. Auf unserer Webseite www.negative.fi
Okay! Gibt es noch etwas, was du euren Fans mitteilen möchtest?Jonne: Bleibt "Negative" und bleibt, wie ihr seid. Ich weiss nicht. Versucht einfach die kleinen Dinge jeden Tag zu geniessen, das macht euer Leben perfekt.
©LahjaDea
Zum zweiten Mal am 23.08.2008 in Hämeenlinna warten wir darauf zu unserem Gesprächspartner geführt zu werden. Dieses Mal kein geringerer als Jonne Aaron, Sänger von Negative, höchstpersönlich.
Taija begrüsst uns wie beim vorangegangen Mal freundlich und bringt uns ohne Verzögerung zu dem Van, der etwas abseits der Burgmauern parkt. Die Tür öffnet sich und -oh, welch Überraschung - vor uns liegt ein etwas müder und sichtlich frierender (er hat seine Jacke verkehrtherum an) Jonne, gemütlich auf eine der beiden Rückbänke gelümmelt. Er deutet uns an einzusteigen und auf der anderen Rückbank Platz zu nehmen. Gott sei Dank ist es im Wagen etwas wärmer als draussen, nur - herrje - kein Licht! So gut es geht versuchen wir alle Fragen , die wir notiert haben, zu stellen und müssen aufgrund der Dunkelheit ein wenig improvisieren.
Wie geht es dir?
Jonne: Gut. Ich bin froh hier zu sein. Ich kann es kaum erwarten meinen besten Freund, der zwei Wochen in England war, wieder zu sehen. Er kam gestern zurück und ich hab ihn noch nicht gesehen. Also können wir heute Nacht feiern. *grinst* Das wird toll. Und es ist schön zu spielen. Ich mein, ich weiss nicht, dieses Hämeenlinna ist wie das Arschloch Finnlands, so kommt es mir vor. *Gelächter* Scheint, dass es immer im Kreis geht.
Also magst du die Stadt nicht?
Jonne: Ich weiss nicht. Da ist diese bestimmte Atmosphäre, die mich ... hmm ... Ich meine nicht notwendigerweise, dass ich sie nicht mag. Sie hat eine wirklich eigenartige Stimmung. *grinst*
Ihr werdet durch Finnland touren?
Jonne: Ja!
Glaubst du, dass es anders sein wird als die anderen Tourneen, da ihr nur noch zu fünft auf der Bühne sein werdet?
Jonne: Hmm... ja. Ich denke natürlich, dass es anders sein wird. Wir spielten viele Jahre lang als sechsköpfige Band, aber ich denke, gestern haben wir einen ziemlichen Tritt in den Hintern bekommen, was unser Selbstbewusstsein angeht. Ihr wisst schon, durch die Show, da alles so gut gelaufen ist. Es hat bewiesen, dass es eine Zukunft für das Negative, so wie es jetzt ist, gibt.
Das klingt gut!
Jonne: Oh ja, das ist es wirklich. Ich meine, wir bekamen eine Menge positives Feedback vom Publikum. Es kamen viele Leute um uns zu sehen. Es war eine tolle Show. Ich persönlich habe sie richtig genossen. Aber natürlich wird es ... Spätestens im Dezember werden wir müde sein, wie junge Mädchen. *grinst* Ihr versteht schon? *lächelt*
Da ihr jetzt nur noch zu fünft seid in der Band, wer bekommt das Einzelzimmer im Hotel?Jonne: Ich muss sagen, dass wir das immer auslosen. Jeder zieht eine Nummer.
Ist es besser allein zu sein oder mit jemand anderem?
Jonne: Ich mag es manchmal allein zu sein. Ich bin diese Art von Mensch. Ich mag es wirklich allein zu sein. Aber ich denke Antti - unser Bassist - ... Ich habe für gewöhnlich ein Zimmer mit Antti geteilt. Und Jay war gewohnt mit Snack zu teilen und Larry war mit Christus, aber ... Ich denke, dass es anders ist. Also warscheinlich ist es für mich.
Wie kam es dazu, dass du Sänger wurdest und nicht Gitarrist oder was auch immer?
Jonne: Ich fing als Gitarrist an. Wisst ihr, mein erster Traum war es, Gitarre spielen zu lernen. Als ich zwölf Jahre alt war, erweckte sich mein Interesse an Musik. Aber nach ein paar Jahre bemerkte ich, dass ich ein nicht so guter Gitarrist war und dass ich mich nicht weiterentwickeln würde. Das war nicht ich. Ich habe dann bemerkt, dass das Schreiben und Komponieren von Musik, dass das mein Ding ist.
Wie hast du mit dem Singen angefangen - unter der Dusche?Jonne: *grinst wie ein kleines Kind* Ja. *Gelächter* Ich erinnere mich, als ich im Kindergarten war und wir immer diese traditionellen Lieder gesungen haben, die man für gewöhnlich in dem Alter singt. Also war es wirklich toll. *singt einen dieser Lieder* ... wie dieser ...
Oh ich kenn den auf Deutsch.Jonne: Ja, der ist über Regenwetter.
Wie du weisst, gibt es zwei verschiedene Charaktere von Sängern auf der Bühne. Der eine, der seelenruhig vor seinem Mikrophon steht und der andere, der die ganze Zeit rumspringt. Was denkst du, ist es einfacher die Gefühle durch Bewegung auf der Bühne auszudrücken?Jonne: Ja, auf eine Art. Ich denke es ist eine Art Aggression, die ich versuche los zu werden. Ich habe immer diese Art Entertainer gemocht, die sich wirklich bewegten und den Moment auf der Bühne lebten. Wie Mick Jagger, Steven Tyler, Axl Rose, Robbie Williams ... Ich denke, er ist der beste Entertainer der neuen Generation. Es gibt so viele grossartige Künstler, welche meine Helden sind und natürlich kannst du eine Bewegungen sehen *zeigt etwas mit seinen Händen*, die unbewusst kommen, wenn du auf der Bühne bist. Aber ich steh dazu. Es ist mir nicht peinlich, das zu gestehen.
Welche drei Sänger bezeichnest du die, als die besten aller Zeiten?Jonne: Sänger? Aller Zeiten? Es gibt so viel verschiedene ... Ich habe keine bestimmten Kategorien. Ich mag es alle Musikrichtungen zu hören. Ich würde sagen, als Entertainer und Sänger: Freddy Mercurie. Er ist definitiv mein liebster. Aber als Songschreiber waren da John Lennon und Paul McCartney. Sie hatten ein gutes Gefühl für Melodien. Ich hab mich richtig in das verliebt. Und Kurt Cobain. Er hatte eine wirklich unverfälschte ... hmm. Ich glaube, ich kam sehr nah an seine Art heran, da der erste Song, den ich je lernte, einer von Nirvana war. Ihr wisst schon, ein paar Griffe zu spielen und zu singen. Es ist näher an meinem Hals, ihr versteht? Wie ich meine Stimme auf der Bühne präsentiere.
Du sahst ihm sehr ähnlich, als du jünger warst.Jonne: Kurt Cobain? Ja natürlich, ich habe meine Inspiration von ihm, er war definitiv mein Einfluss in den Tagen als Negative 1997 geboren wurde. Natürlich war er sehr talentiert, aber andererseits ist es eine Schande. Ich denke, dass es eine Verschwendung von solch einem Talent ist, dass er so früh von uns ging. Ich war wirklich sehr traurig, als er *formt mit seinen Händen eine Pistole* sein Ding wegballerte.
Wenn du bestimmte Worte hörst, hast du eine besondere Melodie im Kopf?Jonne: Für gewöhnlich komme ich erst mit der Melodie und dann kommen die Texte, aber ja, manchmal. Ihr wisst, gewöhnlich kommt es Hand in Hand. Es ist eine Art ... Ich weiss nicht, was es ist, aber es kommt von irgendwo her. Es ist ein dratloses Stück, das diese Ideen von irgendwo verbindet und sie dann rüberbringt. *zeigt auf seinen Kopf*
Aber ja, einige Worte erwachen in mir dieses bestimmte Gefühl und dann fange ich zu *gibt vor die Gitarre zu spielen*. Deine Finger bewegen sich einfach und es ist wie, ich weiss nicht ... ein Zaubertrick. Ich weiss nicht mal wie es funktioniert. Es passiert einfach.
Hast du dich jemals hingesetzt und einen Song geschrieben und dann gedacht: "Ja, das ist der beste, den ich je geschrieben habe!"?Jonne: Jedes Mal. *lacht* Ich meine, wenn es ein Song ist, der auf unserem Album ist. Okay, nicht jedes Mal. Weil manchmal weisst du es einfach nicht. Du denkst wahrscheinlich, in dem Moment, wo du diese Idee hast, da mag es sich anfühlen wie der beste, den ich je geschaffen habe. Danach bringst du ihn mit in den Proberaum und du bist ein bisschen: "Ich weiss nicht so recht hiermit und ich weiss nicht so recht damit" Und die anderen Jungs sagen: "Hei, das ist brilliant!" Aber du weisst, dass du diese gewisse starke Abgrenzung dazu hast, wenn du mit einer Idee auftauchst. Du weisst bloss auf eine Art: "Das ist es!"
Okay, welcher ist dein Bester? Was glaubst du?Jonne: Ich weiss nicht. Ich weiss nicht. Wenn wir allerdings über Alben reden, dann müsste ich sagen, wäre ich ein Lügner, würde ich sagen, dass unser letztes nicht das beste wäre. Weil es das immer ist. Es ist dir am nähsten.
Also wahrscheinlich 'Karma Killer' im Moment. Ich denke, es ist das beste, was wir je gemacht haben. Ich leugne allerdings ebenso wenig, was wir davor getan haben. Ich glaube, jedes Album ist Bild einer Zeit.
Und was ist der schlechteste Song, den du je geschrieben hast? Etwas, was du verleugnen möchtest?Jonne: Ich muss sagen, dass ich ein wirklich kreativer Mensch bin, im musikalischen Sinne. Es gibt viele Ideen, die ich auf meinem Laptop habe und die wahrscheinlich niemals jemand zu Gesicht bekommt. Sie bleiben dort bloss zu meinem Vergnügen. Vermutlich sind einige von denen aus früheren Tagen. Ich muss zugeben, dass es da einige Lieder gibt, welche ich wohl ausradieren würde, wenn es möglich wäre. Dankt dem Gott von YouTube, dass sie erhaltlich sind für jedermann. *grinst*
Also, dann denke ich, kenn ich sie. *lächelt*Jonne: Als ich anfing zu buchen, buchte ich ein Studio für unsere ersten Demo Aufnahmen damals um 1998/1999 rum. Ich erinnere mich, dass wir versuchten die Ideen, die ich hatte, zu spielen und ich hatte etwa einen oder zwei Songs bevor wir ins Studio gingen und sagte den Jungs: "Ja, ich hab vier oder fünf Ideen und die sind wirklich gut." und ich hatte sie gar nicht. Nur ein paar Notizen. Also hatte ich das Studio gebucht, bevor ich überhaupt die Songs hatte. Und das war ein Geheimnis. *lacht* Ich habe es niemals jemandem erzählt. Nicht mal Slammer weiss das.
(wir wurden von Larry unterbrochen, der in den kleinen Bus, in welchem wir sassen, kam. Nachdem Jonne ihm erzählte, dass wir ein Interview führen, schloss er sich uns für eine kurze Weile an.)
Hast du einen besonderen Ort zum Songschreiben?Jonne: Ähm... Für gewöhnlich zu Hause. Aber es kommt nicht auf den Ort an, es kann überall passieren. Es hängt nicht vom Ort oder der Zeit ab, aber gewöhnlich zu Hause und meistens Nachts, dann bist du richtig kreativ. Aus irgendwelchen Gründen, ich weiss nicht. Es scheint wie, wenn die Welt schläft, dann wachst du auf.
Larry: Jetzt schreiben wir auch zusammen.Jonne: Ja.
Larry: Bei unseren Proben.Jonne: Ja, wir versuchten ein wenig. Wir haben unsere vier Alben immer auf die selbe Art gemacht, aber wir wollen das etwas ändern. Also schreiben wir im Moment zusammen im Proberaum. Und wir -
Larry: - teilen Ideen.Jonne: Ja, wir teilen Ideen. Und Snack ist auch dabei. Es ist anders.
Larry: Drei Gehirne denken die gleiche Sache.Jonne: Es ist mächtiger als bloss einer oder zwei. Aber es ist allenfalls anders.
Sind die Texte mehr Fiktion oder wie ein Tagebucheintrag?Jonne: Ich benutze das, was ich durchmache. Wie ich Dinge fühle und sehe. Wie die mir am nähsten Stehenden Dinge sehen und fühlen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass keine Fiktion dabei ist. Es ist auch ein bisschen Erdichtetes dabei. Aber ihr wisst schon, nur ein wenig, als Zucker.
(nachdem Larry uns fragte, wo wir her kommen, hielten wir uns mit einer kurzen Diskussion auf)
Was war das verrückteste, was ein Fan jemals für euch getan hat?Jonne: Das werde ich euch nicht sagen.
Okay.Jonne: Benutzt einfach eure Phantasie. Es gibt so viele lange Geschichten. Ich glaube, dass würde unsere Zeit sprengen. Wir müssten ein paar der Songs von der Setlist streichen, wenn ich euch die Geschichten erzähle.
Oh nein, sie werden uns umbringen...Jonne: Ja. *lacht*
Larry: Da war dieser Selbstmord von diesem chinesischen Mädchen. Sie lag vor unserem Bus.Jonne: Wir hatten keine Chance zum Flughafen zu kommen ...
Larry: Sie lag unter dem Reifen.Jonne: Sie dachte, ich sei ihr Seelenverwandter. Sie kam ins Hotel um an meine Tür zu klopfen. Es war eine hitzige Situation, da es für mich eine Weile dauerte. *niedergeschlagen* Es gibt so vieles, aber ich mag lieber positiv denken -
- nicht negative? *lächelt*Jonne:*lächelt wieder*
Übrigens, wo kommt der Bandname her?Jonne: Ich glaub es hat ebenfalls wieder was mit Nirvana zu tun. Da ich so in den Song 'Negative Creep' verliebt war. Und ich war zu dieser Zeit richtig dadrin, wahrscheinlich mehr als jetzt, da ich zur Schule gehen musste und all dies Zeugs. Und ich hatte es gehasst, in der Schule zu sein. Ich mein,e s war ein toller Ort um mit Freunden rum zu hängen.
Larry: Und jetzt musst du mit uns rum hängen.
Ist es besser?Jonne: *lacht* Ja, es ist wie Sommercamping ... von der Hölle ... *Gelächter*
Gibt es einen Song, den du mitsingen kannst, wo du aber glaubst, dass es peinlich ist, den Text zu kennen?Jonne: *denkt* Da gibt es so viele. *lacht* Einige von Take That oder den Backstreet Boys.
Du kannst sie mitsingen? Du kennst die Texte?Jonne: Ja. *lächelt*
Vielleicht solltest du sie covern?Jonne: *fängt an 'Babe' von Take That zu singen*
Wenn man dich zwingen würde bei einem "Idols"-Casting mitzumachen, welchen Song würdest du wählen?Jonne: *denkt*
Einen eigenen?Jonne: Wahrscheinlich nicht... *kratzt sich am Kopf* Wohl eher einen schlechten Song, den schlechtesten Song, der verfügbar ist, weil ich niemals weiter kommen wollen würde in diesem Wettbewerb. *lächelt* Etwas fürs Rotlicht ... *Gelächter* Ihr wisst, was ich meine ...?
(Larry unterbricht wieder einmal, da er aussteigt)
Jonne: ... Vielleicht ein Song von Robbie Williams, ernsthaft ... 'Angels' oder 'Let me entertain you'!
(Larry kommt zurück und lenkt Jonne ab)
Ihr werdet euer neues Album auch in Deutschland veröffentlichen?Jonne: *denkt* Ähm ... ja! *Gelächter* Es ist bereits auf unserer Webseite angekündigt. Ich kann mich an kein Datum erinnern. Es kommt sehr bald raus...
Und wird es eine Tour geben?Jonne: Ja, im Dezember...
Im Dezember? Gibt es schon Daten?Jonne: Ja, sie werden auch bald bekanntgegeben. Auf unserer Webseite www.negative.fi
Okay! Gibt es noch etwas, was du euren Fans mitteilen möchtest?Jonne: Bleibt "Negative" und bleibt, wie ihr seid. Ich weiss nicht. Versucht einfach die kleinen Dinge jeden Tag zu geniessen, das macht euer Leben perfekt.
©LahjaDea
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