Samstag, 21. August 2010

Bericht: Matthau Mikojan 28.09.2008

Matthau Mikojan
Klubi, Tampere
28.09.2008


"Oh nein! Auch noch TAP als Vorband!", dachte ich zähneknirschend, als ich zum ersten Mal von dem bevorstehenden Konzert im Klubi hörte.
Da wir nicht genau wussten, wann denn nun Einlass war und Matthau Mikojan spielen würde, standen wir kurz vor 18 Uhr in der Venue, in der Hoffnung noch einen guten Sitzplatz im K18-Bereich zu bekokmmen. Glück gehabt! Wir hatten irgendwie mit mehr Andrang gerechnet und nahmen leicht verwundert an einem der Tische Platz, von dem aus man OHNE Säule, klubitechnische Sehbehinderung, einen guten Blick auf die Bühne hatte.
Augenrollend beobachtete ich, wie TAP die Bühne betraten und die Teenies in der ersten Reihe zu "Aah" - und "Uh" - Jubelrufen animierten. Erster Song ... Hä? Zweiter Song ... Ich wippte mit dem Fuss. Zu meinem Erstaunen gefielen mir die Jungs total gut. Bei einem der Songs (leider habe ich keine Titel behalten) überlegte ich, ob der sich nicht in meinem iPod unter den meistgehörten Songs befinden würde, wenn ich ihn besässe.
Die Stimme des Sängers Juha überzeugte live sehr, erinnerte sie doch ein wenig an das Klangorgan des Uniklubi-Sängers Jussi Selo, - natürlich aber Englisch. Mit Schrecken stellte ich fest, ich würde mir eine CD der Jungs gerne zulegen und auch über einen Besuch folgender Konzerte nachdenken. Noch etwas unausgereift, aber durchaus mit Potential hat die Band meine Vorurteile zerstört und durch einen positiven Eindruck ersetzt. 


Über Katra, die nach TAP und vor Matthau auftrat,

kann ich nicht viel sagen, nur dass sie den Eindruck einer Kopie von Tarja Turunen hinterliess. Und hatte sie nicht erwähnt, sie würde keine englischen Texte schreiben/singen wollen? Nun ist sie wohl auch dem Druck gewichen, denn die neuen Songs waren allesamt in Englisch. Ihre Stimme war dünn and diesem Abend und auch das Publikum war in der Zeit dezimiert, so dass sie nach 25 Minuten ein wenig enttäuscht wirkend von der Bühne verschwand.


Dann endlich um 20 Uhr legte Mister Matthau Mikojan mit "From my Mouth to Me and to You" mit seiner mitreissenden Show los. Ab der ersten Sekunde an war ich hin Matthau Mikojanund weg, von den Funken angesteckt und nicht in der Lage den Kopf von der Bühne zu wenden. Neben einem sehr netten optischen Anblick hatte der Herr auch noch faszinierende Gitarrensoli auf Lager, zusätzlich beschallte eine kraftvolle Stimme den Raum und nahm das Publikum gefangen. Erwähnenswert ist auch die tolle Harmonie, perfekte Abgestimmtheit zwischen Drummer, Bassist und dem Sänger, trotz einiger technischer Probleme aufgrund des Drumsets.


Seine Ausstrahlung, die Art wie er sich bewegt und die Einbeziehung seiner musikalischen Mitstreiter lassen Matthaus Show energiegeladen wirken. Zwischendurch mit seinen lockeren Sprüchen drapiert, ergibt sich ein Paket, nur so strotzend von Sex, Rock 'n' Roll und guter Stimmung.
Ein Song nach dem anderen aus seinem Debütalbum "Matthau Mikojan" bietet er als Köder an und das Publikum schnappt lechzend danach, begleitet ihn mit begeisterten Zurufen und viel Applaus.

Nun, da er die Leute an der Angel hat, präsentiert er ihnen neue musikalische Leckerbissen in Form von neuem Songmaterial, dass genauso euphorisch Matthau Mikojan - Teemuaufgenommen wird und ein wenig in alter Bloodpit-Manier rockt.
Man ist sich sicher, der Mann gehört auf die Bühne.
Er beherrscht sie!

Das Knistern, das von seiner Person ausgeht, von seinen Songs und der rauchig-erotischen Stimme, nimmt ein Jeden gefangen und man fühlt sich geradezu zum Mitfeiern gezwungen.
Die Generalprobe vor der Deutschland-Tour ist demnach geglückt.
Noch völlig mit Adrenalin in den Venen verlasse ich die Venue und ärgere mich, dass ich in Deutschland nicht dabei sein kann.
Geht hin und seht euch das an!

© PinkBambi

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