Samstag, 21. August 2010

Bericht: Popeda 09.08.2008

Popeda
09.08.2008 Tampere


Am Samstag dem 9.September stand das Suomi-Ilmiö im Tamperer Ratina Stadion an.
Als wir uns um 15 Uhr auf unserem Weg ins Stadion durch alle Sicherheitsvorkehrungen gekämpft hatten, war das Festival bereits in Gange. Auf der Bühne standen PMMP – eine finnische Mädchenband, die sehr viel Lärm veranstaltete. Den Zuschauern, die bereits anwesend waren, das Stadion wirkte noch recht leer, schien es aber zu gefallen und eine leichte Konzert – Atmosphäre war schon auszumachen. Wir vertrieben uns unsere Wartezeit bis zum Popeda Auftritt mit einer interessierten Inspektion des Stadions, einem Besuch des Eiswagens und ergatterten uns dann einen sonnigen Platz auf der Tribüne, während Ismo Alanko Teholla seine Show ablieferte, die inzwischen schon weitaus mehr Finnen anlockte, als die Mädels davor. 

Als jedoch auch er endlich von der Bühne verschwand, machten auch wir uns auf den Weg in den Innenraum und mischten uns unter die wartenden Popeda-Fans. Faszinierend stellten wir gleich da fest, dass die Band nicht bloß eine Altersgruppe anspricht, so wie es ja oft ist, sondern wirklich jedes Alter in der Menschenmasse vorhanden war. In den ersten paar Reihen standen die zwanzig bis dreißig Jährigen, dahinter viele ältere, zum Teil bis ins Rentenalter reichende Zuschauer, vermischt mit Kindern, das jüngste wohl so um die drei Jahre. Wie man sieht, war wirklich alles vorhanden. Zum Teil schienen es gerade zu Familienausflüge gewesen zu sein, wo Mama, Papa und Kind allesamt das gleiche Popeda Fanshirt trugen.

Dann ging es aber auch endlich los, die fünf Herren stürmten mit Altrocker-Manier die Bühne und gaben sofort ihre Show zum Besten. Gestartet wurde mit „Rock n Roll“, einem der wohl bekanntesten Songs der Band. Obwohl was sag ich da, an und für sich sind alle Songs, welche Popeda an diesem Abend von sich gaben, natürlich durch und durch bekannt in Finnland. So brauchte man sich nicht wundern, dass das plötzlich recht volle Stadium lauthals mitsang und klatschte.
Die Band wusste wie sie mit ihrem Publikum umzugehen hatte und sorgten dadurch für eine mitreißende Stimmung, die sich auf alle vorhandenen Altersklassen auslebte. Die ganz großen Hits erkannte man sofort, denn dabei sang die Masse glatt noch einmal lauter mit und selbst auf der VIP Tribüne, wo sich die ganzen Anzugträger versammelt hatten, konnten man den ein oder anderen mitwippen und singen sehen. 
 
Sänger Pate Mustjärvi gab seine rockige Stimme immer und immer wieder aufs Neue zum Besten und poste fleißig, so wie es ich für einen Rockstar gehört, auf der Bühne umher. Und auch Gitarrist Costello Hautamäki bewies, was er in all den Jahren mit seiner Gitarre anzustellen gelernt hat. Er zauberte Soli hervor, wo mir ab und an ehrlich gesagt der Mund offen stehen blieb.
Besonderes Highlight aber waren nicht die Altrocker selbst, sondern die Kinder, welche sie zweimal für einen Song auf die Bühne holten. Höchstens zwölf, dreizehn Jahre alt, nahmen sie Bass und Schlagzeug für sich ein und performten mit der Band.
Lustig sah es vor allem bei dem Bassistenjungen aus, der mit Mühe und Not versuchte den Riesenbass von Bassist
Jyrki zu bändigen, doch vor allem der kleine Junge hinter den Drums bewies ein für sein Alter großes Talent und hatte keinerlei Schwierigkeiten mit der Band Takt zu halten.
Nach diesen kleinen Showeinlagen ging es aber dann normal weiter im Programm und Popeda spielten so gut wie alle der Songs, die sich auch auf ihrer 30-vuotinnn sota 1977-2007 Best-Of-CD befanden, so dass wirklich kein Hit zu vermissen war. 
 
Schade war nur, dass mitten im Konzert nun doch das Wetter schlapp machte und ein unangenehmer Regen einsetzte, was jedoch die wahren Fans der Band nicht im Geringsten abschreckte. Sie feierten ihre Idole weiterhin lautstark und mit großem Enthusiasmus, wofür sie hinterher noch mit einer Zugabe belohnt wurden.
Wer also glaubt, dass man im Alter nicht mehr rocken kann, der hat sich ganz schön verschätzt oder einfach Popeda noch nicht live gesehen.
 
©LahjaDea

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